Autonomes Fahren: Was verspricht die Mobilität der Zukunft?

Veröffentlicht 09 April 2021
Mitte 2021 soll die neue gesetzliche Regelung für autonomes Fahren in Kraft treten. Ihr Ziel ist es, den Einsatz progressiver Technik, Funktionen und Services in Deutschland voranzutreiben und so seine Stellung in puncto autonomes Fahren im internationalen Markt zu stärken. Was ist der Stand der Technik, und wo liegen ihre Grenzen?

Deutschland gibt als erstes Land weltweit einen gesetzlichen Rahmen für autonome Fahrzeuge aus. Dank des neuen Gesetzes können fahrerlose Kfz im öffentlichen Straßenverkehr und im gesamten nationalen Geltungsbereich eingesetzt werden. Geregelt werden unter anderem die

  • Rechte und Pflichten der Hersteller und Fahrer
  • technische Anforderungen an Kfz mit autonomen Fahrfunktionen
  • Ermöglichung bestimmter Funktionen von Dual-Mode-Fahrzeugen.

Für Dual-Mode-Fahrzeuge besteht vorerst die Möglichkeit einer herkömmlichen Typengenehmigung. Die selbstfahrenden Funktionen können aktiviert werden, sobald die erforderlichen Vorschriften in Kraft getreten sind.

Technologie-Entwicklung in Deutschland: Lieber sicher statt schnell

Was die weltweite Entwicklung angeht, so hat die USA die Nase vorn: In Arizona sind bereits Robotertaxis der Firma Waymo als Taxis unterwegs, die per App bestellt werden können. Noch sitzt ein Sicherheitsfahrer hinter dem Lenkrad, der jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug ergreifen kann. Dazu kommt es jedoch nur 0,09-mal pro 1000 gefahrene Meilen – Tendenz sinkend.

Dass Deutschland etwa 2 Jahre im Verzug liegt, mag daran liegen, dass hierzulande Sicherheit einen höheren Stellenwert hat als Schnelligkeit. Während im BMW-Campus intensiv an der Entwicklung der notwendigen Software-Algorithmik für hochautomatisiertes Fahren gearbeitet wird, fahren bereits seit März 2019 fünf Level-4 e-Golfs durch die Straßen von Hamburg. Mit an Bord: 11 Laserscanner, 7 Radare und 14 Kameras, die das Verkehrsgeschehen erfassen, sowie ein speziell ausgebildeter Fahrer. Bis 2025 will VW die Technik für autonome Autos fertig entwickelt und kommerzialisiert haben.

Vorteile und Herausforderungen

In Zukunft soll autonomes Fahren in möglichst vielen Bereichen eingesetzt und nur örtlich auf einen festgelegten Betriebsbereich begrenzt werden. Die Vorteile des autonomen Fahrens liegen auf der Hand: Aus Fahrern werden Passagiere, die ihre Zeit im Fahrzeug produktiv oder zur Entspannung nutzen können. Senioren bzw. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erhalten die Chance auf mehr Services, Unabhängigkeit und Mobilität. Menschliche Fehler – die Hauptursache aller Unfälle – werden vermieden und infolgedessen die Unfallzahlen weiter sinken. Durch vernetztes, autonomes Fahren kann letztendlich auch der Verkehrsfluss optimiert werden. Dies resultiert in einem geringeren CO2-Ausstoß, wodurch die Umwelt geschont wird.

Bis autonome Fahrzeuge tatsächlich in allen Bereichen eingesetzt werden können, gibt es noch einige Herausforderungen zu meistern. Allerhöchste Priorität hat die zuverlässige Funktionsweise aller miteinander kommunizierenden Systeme: Videokameras, Radar- und Lidar-Sensoren sowie das GPS-System müssen sich wie bei einem Flugzeug durch einen redundanten Aufbau vor einem Totalausfall schützen. Außerdem macht die digitale Vernetzung Roboterautos genauso verwundbar für Hacker-Angriffe wie PCs, und ein kleiner Softwarefehler kann eine ganze Reihe von Unfällen verursachen. Die Entwicklung von Top-Technologien ist daher von immenser Bedeutung.

Die Prognose bis 2050

Laut einer "optimistischen" Schätzung des Prognos-Forschungsinstituts wird der Anteil an Fahrzeugen mit der Automatisierungsstufe Autobahnpilot bis 2050 auf 70 % gestiegen sein. Pkw mit City-Pilot werden in 10 Jahren anfangen, durch die Straßen zu rollen, und erst ab Mitte der 2040er Jahre werden verstärkt Autos angeboten, die völlig autonom von Tür zu Tür kommen. So werden klassische Fahrzeuge mit Fahrern noch etliche Jahre neben den vollautomatisierten unterwegs sein. Dank der bereits jetzt eingesetzten ausgeklügelten Assistenzsysteme dürfte die Anzahl von schweren Unfällen dennoch stetig weiter sinken. Die Revolutionierung des Straßenverkehrs hat begonnen.

Auch die Modis ist an diesem Prozess beteiligt. In unserem Competence Center arbeiten Experten aus den Bereichen IT, Engineering und Life Science an der Entwicklung innovativen Technologien im Bereich autonomes Fahren. Sie suchen nach neuen Herausforderungen? Browsen Sie durch unsere aktuellen Jobangebote und starten Sie jetzt bei uns durch.

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